Steak ist nicht gleich Steak

Anzeige Ich gebe es offen zu. Ich liebe Fleisch und besonders Steak! Ich könnte mir nicht vorstellen mich komplett vegetarisch zu ernähren. In der Schwangerschaft fand ich es nervig, dass ich Steak nur gut durchgebraten essen konnte. Dafür war mir das Fleisch immer viel zu schade. Ich mag mein Steak gerne nur von der Flamme geküsst. Als wir nach der Geburt wieder zu Hause waren, zauberte mein Mann mir ein Roastbeef. Leider war das Fleisch qualitativ nicht so gut. Da hat er sich ziemlich geärgert. Die ganze Arbeit und Vorfreude und dann zähes Fleisch. Vielleicht lag das auch an der Herkunft?

Schon lange wollte ich wissen, ob man tatsächlich Unterschiede in den verschiedenen Fleischsorten schmeckt. Bei Wein gibt es ja auch große Unterschiede, wieso also nicht bei Fleisch? Simmentaler, Dry Aged und Charolais hatte ich zwar schon einmal gehört, wusste aber nicht wie die schmecken. Bei unserem Metzger vor Ort gibt es zwar Rumpsteak, aber nicht von verschiedenen Rindern. Mein Mann und ich beschlossen einen Onlineshop für frisches Fleisch auszuprobieren. Ich bin da etwas kritisch wie das funktionieren soll. Beim Marktführer Gourmetfleisch.de hat man eine große Auswahl an verschiedenen Fleischsorten z.B. zum Grillen, sowie Saucen und Gewürzen. Die Produkte tragen zwar kein Biosiegel, sind aber wohl trotzdem von glücklichen Kühen. Ich stelle es mir auch schwer und teuer vor bei Freilandkühen nachzuweisen was die Kuh da genau gefressen hat, um die strengen Auflagen zu erfüllen. Für ausländische Produzenten bei denen nur ein Teil des Fleischs auf den deutschen Markt geht, wird sich das wohl kaum lohnen.

Die Preise sind allerdings trotzdem nicht ohne. Ich war gespannt, ob die Steaks auch so viel besser schmecken.

Gourmetfleisch versendet mit UPS und das Fleisch soll laut Homepage normalerweise innerhalb von 24 Stunden, max. 48 Stunden gut gekühlt beim Kunden ankommen. Im Raum Düsseldorf, Köln und Ruhrgebiet kann man wohl auch früh bestellen und bekommt abends zwischen 18 und 20 Uhr oder 20 und 22 Uhr seine Bestellung mit DHL nach Hause. Das klingt ideal für einen spontanen Grillabend.

Wie und was dann letztendlich bei uns ankam, könnt ihr in dem Video sehen. Da bekommt ihr auch unseren Jüngsten zu hören.

Der Große wollte unbedingt wissen, was wir da machen. Er musste das Fleisch auch erst einmal begutachten. Für seinen Brei habe ich übrigens meist Fleisch vom Fleischer aus meinem Heimatort verwendet. Da stand auch nie Bio drauf, aber dafür stand an der Wand der Name des Bauern und der Weide auf der die Kuh stand. Ich wusste daher, dass die Tiere wirklich artgerecht gehalten wurden. Das Fleisch war zwar etwas teurer, aber Fleischbrei gab es sowieso max. zweimal in der Woche. Vielleicht sollten wir als Familie auch mal wieder dahin kommen. Lieber weniger Fleisch essen, aber dafür mit hoher Qualität.

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Wir haben das Fleisch in der Verpackung und ohne Verpackung mal gewogen und die Gewichtsangaben stimmten alle ziemlich gut. Die Steaks waren eher schwerer als leichter.

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Insgesamt kamen so über 2 kg Steak zusammen. Das war dann doch ziemlich viel Fleisch auf einmal nur für uns. Unser großer Sohn isst zwar auch gerne Fleisch, aber normalerweise ist ihm Steak zu schwer zu kauen. Wir brauchten also etwas Unterstützung beim Vertilgen, am besten auch etwas kundigere. Da bot sich unser 15jähriges Patenkind mit seinem Vater an. Die Beiden essen regelmäßig Steak und waren von unserem Vorschlag sofort begeistert. Wir machten also einen „Steaktasting“ Abend. Jungs in dem Alter können ja unglaubliche Mengen essen. Beilagen mussten her. Wir entschieden uns für einen klassischen bunten Salat, Maiskolben und Süßkartoffelpommes.

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Das Fleisch nahmen wir ca. eine halbe Stunde vorher aus dem Kühlschrank, damit es auf Raumtemperatur kommt. Sie sahen alle super lecker aus. Ich war beeindruckt, dass man roh mit bloßem Auge einen so krassen Unterschied zwischen den verschiedenen Fleischsorten sehen kann.

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Die Steaks wanderten alle in eine Grillpfanne und wurden von jeder Seite kurz angebraten. Dabei sollte man darauf achten, dass das Öl schön heiß ist. Mein Mann hat Rapsöl genommen, da man das richtig heiß machen kann.

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Danach kamen die Steaks noch einmal in den Ofen und garten dort ein paar Minuten bei 90 Grad nach.

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Hmm lecker. Schon allein bei dem Geruch lief uns allen das Wasser im Mund zusammen. Zu viert bzw. fünft bewerteten wir nacheinander den Geschmack jeder Sorte. Unser großer Sohn sagte nur zu allem „Super lecker!“. Selbst er konnte übrigens das Fleisch sehr gut kauen. Auch wenn er natürlich erst einmal Tonnen an Pommes aß.

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Und hier kommt jetzt unsere ultimative Übersicht der verschiedenen Fleischsorten.

Simmentaler

Das Fleisch stammt von bayerischen Kühen. Die Rasse ist eigentlich aus der Schweiz und wird gerne in den Alpen gehalten. Es ist sehr fest, aber auch sehr saftig. Schon im rohen Zustand sticht das Simmentaler durch seine dunkelrote Färbung hervor. Man schmeckt quasi richtig die herben Alpen und die Alm heraus. Es ist sehr aromatisch und hat einen starken Eigengeschmack. Ich finde es perfekt für einen Grillabend mit einem leckeren Bier.

Charolais

Wie der Name schon vermuten lässt, kommt das Fleisch aus dem Burgund in Frankreich. Auf der Homepage von Gourmetfleisch wird beschrieben, dass die Rinder über neun Monate im Jahr auf den saftigen Weiden grasen und sich ausschließlich von Gras und Kräutern ernähren. Das Fleisch ist etwas weicher als das Simmentaler und geschmacklich um einiges sanfter. Hier stelle ich mir gut einen gemütlichen Abend mit sanfter Klaviermusik und einem guten französischen Rotwein dazu vor.

Dry Aged Irish Gold Beef

Dieses Rindfleisch reift trocken am Knochen. Dadurch wird Wasser entzogen. Es fällt schon durch eine ganz andere Struktur auf und hat einen ganz anderen Beigeschmack. Ich finde es zwar auch lecker aber nicht so herausragend wie ich gedacht habe.

American Beef

Dieses Fleisch ist wirklich der Hammer. Roh kann man sehr gut die feine Fettmarmorierung erkennen. Fertig zubereitet ist es eine ganz andere Liga als die anderen Fleischsorten und stellt diese mit großem Abstand in den Schatten. Das Steak zergeht förmlich auf der Zunge so zart ist es. Es schmeckt richtig schön intensiv nach Rindfleisch. Ich wollte wissen wie dieser große Unterschied entsteht. Er ist wohl in der anderen Art der Haltung begründet, denn diese Rinder bekommen nach 15 Monaten auf den großen amerikanischen Weiden noch mehr als 100 Tage eine spezielle Futtermischung Mais, Getreide, Heu und Luzerne. Mir läuft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen wenn ich an dieses Fleisch denke.

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Wir gönnen uns jetzt nicht nur ab und zu eine gute Flasche Rotwein, sondern auch ein gutes Stück Fleisch. Übrigens hat Gourmetfleisch super Angebote zu Ostern. So ist beispielsweise das kg-Stück des amerikanischen Roastbeefs um 25% reduziert. Da haben wir gleich noch einmal für mein Geburtstagsessen zugeschlagen.

Liebt ihr auch Fleisch? Wo kauft ihr euer Fleisch?

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Astrid

Dieser Artikel wurde verfasst von Astrid: Ich lebe mit meinem Mann und unseren beiden Söhnen in Köln. Unser großer Sohn ist ein richtiger Wirbelwind. Der Kleine hat sich bisher gut eingefügt und ist ein kleiner Sonnenschein. Uns sind unsere Freunde und gemeinsame Unternehmungen als Familie sehr wichtig. Wir verreisen auch mit Kind sehr gerne und besuchen Freunde und Familie. Für einige Zeit habe ich als Autorin im Lavendelblog mitgeschrieben und testete gemeinsam mit meiner Familie die verschiedensten Produkte. Dabei war es mir wichtig auch einmal Verbesserungsvorschläge liefern zu können und immer ehrlich zu bleiben.

15 Gedanken zu „Steak ist nicht gleich Steak“

  1. Hallo Astrid,

    Steaks gut und richtig zu machen, gleicht ja schon einer Kunst. Hier muss man es wirklich auf den Punkt bringen und dann ruhen lassen. Es zahlt sich aber auf jedenfall aus. Sehr schöner Bericht, danke dafür 😉
    LG Tanja

    1. Hallöchen,

      wow was für ein toller & leckerer Bericht. Also ich muss sagen, ich habe mich lange geweigert ein Steak zu essen. Ich habe immer gesagt ich esse nichts was „blutet“. Naja ich habe mich dann mal überwunden & probiert und war von dem Geschmack wirklich verblüfft.

      Ich muss sagen, es ist ein purer Genuss und ich mag es gerne medium. Ich muss es nicht zu oft haben denn es soll besonders bleiben aber so 2-3 mal im Jahr genieße ich ein leckeres Steak in diversen Restaurants.

      Selbst gemacht habe ich allerdings noch keines 🙂

      Liebe Grüße Heike

    2. Hallo Tanja,
      ja mein Mann hat dafür auch einige Übung gebraucht. Es gibt da ja verschiedenste Tricks wie kurz vor Ende des Bratens noch Butter zugeben etc. Ich finde es gut, wenn das Fleisch bei niedriger Temperatur im Ofen noch etwas nachgart,
      LG Astrid

  2. mhhhh sieht das lecker aus!!!!! Ich liebe Steaks. Selbstgemacht kauf ich auch ganz gerne mal beim Discounter, hatte vor wenigen Tagen eins auf dem Grill gemacht und das war echt lecker.
    Wenn ich ein gescheites haben will geh ich aber am liebsten zum Argentiner.. Was ich dort an Steak + Beilagen geboten bekomme könnte ich so an der Fleischtheke nicht bezahlen. Frag mich ja immernoch wie die das machen

    1. Beim Discounter kaufe ich nur noch sehr ungerne Fleisch. Zu dem Preis können die Tiere kaum artgerecht gehalten werden und der Bauer noch etwas zum leben haben. Ich frage mich auch manchmal wie das einige Restaurants machen. Wahrscheinlich nehmen sie einfach so viel Fleisch ab, dass es sich bezahlt macht. Wobei ich so ein gutes Steak wie das vom American Beef noch nie gegessen habe.

  3. Ich liebe Steaks und dieses Fleisch sieht super lecker aus! Da bekomm ich richtig Lust auf ein schönes, saftiges Steak! Die Qualität des Fleisches sieht super aus. LG

  4. Nach all den Berichten über Billig-Fleisch wollen wir nun auch lieber seltener richtig gutes Fleisch essen und das andere meiden. Gerne schau ich mir den Shop mal näher an, gerade zu Ostern wäre das eine leckere Idee.
    LG

  5. Oh Mann, sieht das toll aus, sowohl die rohen Scheiben als auch das, was am Ende dabei heraus kam. Gutes Fleisch ist leider teuer, aber man schmeckt es eben auch. Genau wie bei Fisch, den ich kürzlich bei Fischkaufhaus.de bestellt habe – ein Traum. Jetzt habe ich Hunger und du bist schuld 😉
    LG Kerstin

  6. Hallo Astrid,

    super Bericht!
    Das sieht ja echt lecker aus!
    Interessant finde ich die Unterschiede, man sieht es ja beim rohen Fleisch echt krass.
    Ich finde speziell bei Steak sollte man auch auf Qualität achten, das vom Discounter schmeckt eben auch entsprechend flach.
    Ich kaufe mir am liebsten direkt ein ganzes Roastbeef, dann ist es idR deutlich günstiger.
    Ein Teil als Braten, ein Teil als Steak und ein Teil einfrieren, schon sind auch 3 Kilo weg…
    Vor dem American Beef habe ich mich bislang aus Kostengründen immer gedrückt, aber nach deinem Bericht werde ich es wohl doch mal ausprobieren…

    LG Bastian

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