Anzeige Der Sommer neigt sich dem Ende. Der Herbst steht vor der Tür. Wenngleich ich das Gefühl von Sommer gerne noch ein wenig erhalten würde, freue ich mich auch auf die gemütlichen Vorlese-Nachmittage und -Abende im Herbst. Einen kleinen Vorgeschmack auf den nahenden Herbst haben wir in der letzten Woche schon bekommen. Zumindest bei uns war es da draußen richtig ungemütlich. Perfekt, um uns mit Kirsten Boie zurück nach Sommerby zu träumen. Weit ab von der Großstadt ist die Welt noch in Ordnung. Oder etwa nicht?
Langweilig wird es in Sommerby nie
In „Zurück in Sommerby“ erwartet uns norddeutsches Schmuddelwetter und herbstliche Hygge-Stimmung. Die zwölfjährige Martha und ihre jüngeren Brüder Mikkel und Mats kehren zurück nach Sommerby. Dort verbringen sie die Herbstferien bei Oma Inge, die allein und zurückgezogen in einem idyllischen Reetdachhaus lebt. Hier gibt es es weder Internet noch Telefon.
Doch das braucht es gar nicht, um glücklich zu sein, wie Martha im ersten Band „Ein Sommer in Sommerby“ erstaunt feststellen musste. Auch Oma Inge, die auf den ersten Blick vielleicht etwas seltsam und barsch ist, hat sie im Sommer richtig ins Herz geschlossen.
Zurück in Sommerby freut sie sich auf Tage voller Glücksgefühle. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft taucht plötzlich wieder dieser fiese Makler auf, der es schon im Sommer auf das Haus von Oma Inge abgesehen hatte, und fährt ganz andere Geschütze auf. Auch mit Enes, in den sich Martha im Sommer vielleicht ein kleines bisschen verliebt hat, läuft es gar nicht gut. Als sie ihn im Dorf an der Milchtankstelle sieht, ist er nämlich plötzlich mit einem anderen Mädchen unterwegs…
Auch die Idylle hat ihre Tücken
Mit „Zurück in Sommerby“ ist Kirsten Boie eine wundervoll-warmherzige Fortsetzung von „Ein Sommer in Sommerby“ gelungen, die aber auch vor ernsten Themen keinen Halt macht. Neben dem durchtriebenen Makler, der das Sommerby-Glück stark ins Wanken bringt, erfahren wir mehr über Oma Inges Vergangenheit, die alles andere als einfach war.
Auch wer nicht den ersten Sommerby-Band gelesen hat, taucht schnell in die Welt von Oma Inge ab. Die liebevoll und abwechslungsreich gezeichneten Charaktere machen es einem leicht.
Ich mag den Schreibstil von Kirsten Boie unheimlich gerne. Die Geschichte ist spannend und aus Kindersicht erzählt. Themen wie die erste Liebe, Ehrlichkeit, Freundschaft, Verantwortung und Hilfsbereitschaft finden sich in der Geschichte auf diversen Ebenen wieder.
Das Buch eignet sich gut zum Vorlesen, aber natürlich auch zum Selberlesen. Durch die Liebesgeschichte ist es eher für ältere Kinder geeignet. Die Lavendelkinder, sechs und acht Jahre alt, haben die Geschichte dennoch unheimlich gerne gehört.
Kennt ihr bereits den ersten Band der Sommerby-Reihe?