Anzeige Urlaub in 2020 ist anders. Irgendwie unberechenbar. Umso dankbarer bin ich, dass wir in den Herbstferien endlich wieder Meeresluft schnuppern durften. In der Weite Dänemarks haben wir uns den Wind um die Ohren pusten lassen und konnten, wenigstens für einen kurzen Moment, alle (Corona-)Sorgen vergessen. Die Zeit am Strand, die ausgiebigen Spielenachmittage und natürlich die gemeinsamen Ausflüge und Erlebnisse haben uns allen unheimlich gut getan.
Urlaub an der Nordwestküste Dänemarks
Unsere Auszeit haben wir in dem Fischerort Thyborøn verbracht. Zwischen Nordsee und Fjord gelegen bietet das kleine Örtchen nicht nur für Urlauber viele Möglichkeiten. Für unseren Aufenthalten hatten wir auf dem dortigen Campingplatz eine gemütliche Hütte gemietet.
Unsere Unterkunft in Thyborøn
Die Hütten von Thyborøn Camping sind zwar nicht besonders groß, bieten aber alles, was man für einen Urlaub braucht. Neben zwei Schlafzimmern mit Doppelbett, einem kleinen Badezimmer mit Dusche und einem Wohn-/Essbereich gibt es einen hyggeligen Hems mit zwei weiteren Schlafplätzen, den die Lavendelkinder zum Spielen und Toben genutzt haben.
Praktisch ist die gut ausgestattete Küche, die allerdings weder über einen Geschirrspüler noch einen Backofen verfügt. Im Sommer kann man wunderbar auf der überdachten Terrasse der Hütte sitzen und die Sonne genießen.
Als Gäste des Thyborøn Campings hat man die Möglichkeit, das angrenzende Schwimmbad sowie die vorhandenen Sportmöglichkeiten und Hüpfburgen kostenlos zu nutzen.
Ausflugsideen: Thyborøn und Umgebung entdecken
Bei Bedarf kann man sich nach dem Sport oder dem Schwimmen im Wærket mit einem kleinen Snack stärken. Es gibt einen gemütlichen Imbiss, der Getränke, Süßigkeiten und einfache Gerichte anbietet. Wir haben die Chance genutzt und haben, während die Lavendelkinder sich im Schneckenland auf den Hüpfburgen ausgetobt haben, ganz entspannt eine Cola geschlürft.
Strand-Abenteuer: Dem Meer ganz nah…
Besonders genossen haben wir, dass der Campingplatz nur 300 m vom Strand entfernt liegt. Noch mal schnell ans Meer gehen war also gar kein Problem. Der Strand in Thyborøn ist geprägt von Dünen, alten Bunkern und Weite.
Trotz bestem Wetter begegnet man am Strand nur selten jemandem und kann die Natur gestört genießen. Besonders schön: Überall in den Dünen stehen Bänke, die zum Verweilen und Picknicken einladen.
Außerdem gibt es einen Natur-Erlebnispfad samt Spielplatz, den man gut mit Kindern bewandern kann. Besonders fasziniert waren die Lavendelkinder von den zahlreichen Bunkern am Strand, die Teil des während des zweiten Weltkriegs errichteten 2685 Kilometer langen Atlantikwalls waren.
Kystcentret: Geschichte & Küstenschutz hautnah erleben
Hier kommt man der Geschichte ohne Berührungsängste ganz nah, denn die Bunker, die teilweise bereits im Sand versinken, dürfen beklettert und betreten werden. Wer mehr über die Geschichte der Bunker erfahren möchte, findet im Kystcentret Antworten. Dort kann man nicht nur einen als Wohnhaus getarnten Bunker besichtigen, sondern auch mehr über die Geschichte des dänischen Spions Poul Morell Nielsen erfahren.
Doch das ist keineswegs der thematische Schwerpunkt des Küstencenters. Wie der Name bereits verrät, vermittelt das Erlebniszentrum viel Wissen über die (dänische) Küste und ihre Bewohner, das Thema Küstenschutz, Badesicherheit und die Kraft des Meeres.
Das Tolle: Im Küstencenter kann man unheimlich viel selbst ausprobieren, experimentieren, basteln und auch spielen. Im umfangreichen Angebot findet sich für jedes Alter und für jedes Interesse etwas. Da das Eintrittsticket sieben Tage gültig ist, kann man während seines Urlaubs problemlos mehrmals im Kystcentret vorbeischauen. Gerade für Familien finde ich dieses Konzept sehr angenehm.
Aufregende Momente im JyllandsAkvariet
Auch ins JyllandsAkvariet kann man, wenn man einmal das Eintrittsgeld gezahlt hat, die ganze Woche über jederzeit zurückkehren, was wir gerne und häufig getan haben.
Die Lavendelkinder liebten es, im Aquarium nicht nur die Fische zu beobachten, sondern sie auch zu streicheln und zu füttern. Tatsächlich gibt es im Aquarium zahlreiche Streichelbecken mit Rochen, Krabben, Katzenhaien sowie Seelachsen. Außerdem kann man Haibabys beim Wachsen zusehen und am Bernsteinstrand kostenlos nach Bernsteinen suchen.
Darüber hinaus bietet das JyllandsAkvariet zahlreiche spannende Touren und Aktivitäten an, die separat gebucht werden können. Beispielsweise haben wir uns gleich am ersten Urlaubstag auf eine Robbensafari begeben.
Mit einem Boot ging es zusammen mit einem Guide raus auf den Limfjord. Dort haben wir nicht nur Seehunde und Kegelrobben zu Gesicht bekommen, sondern haben sogar Delfine entdeckt. Ein wundervolles Erlebnis, das uns sicherlich allen lange in Erinnerung bleibt.
Außerdem waren wir mit dem Fischpfleger des Aquariums unterwegs und haben Krebse, Garnele und kleine Fische geangelt. Einen Teil der Fische und Tiere, die auf der Tour gefangen werden, kommen mit ins Aquarium. Dort haben sie ein eigenes Safari-Aquarium und können anschließend mit dem Eintrittsarmband für das Aquarium besucht werden.
Iskunsten: Magische Kunstwerke aus Eis
Unweit des Aquariums befindet sich in einem alten Kühlhaus eine Eisskulpturen-Ausstellung. Elf dänische Künstler haben dort maritime Kunstwerke aus Eis geschaffen. Eingekuschelt in eine Decke kann man sich dort ganzjährig von den Skulpturen verzaubern lassen.
Zudem erfährt man in einer separaten Ausstellung einiges über die Entwicklung der Fischerei in Thyborøn.
Sneglehuset: Ein Haus voller Muscheln
Maritim geht es auch im Schneckenhaus zu. Beim Sneglehuset handelt es sich um ein Haus, das über und über mit Schnecken und Muscheln dekoriert ist. Gestaltet wurde es von einem ehemaligen Fischer, der für seine Frau ein einzigartiges Haus schaffen wollte.
Im Schneckenhaus gibt es eine kleine Ausstellung sowie ein Café und einen kleinen Shop.
Harboøre Center
Für den Lavendeljungen war unser Besuch im Harboøre Centeret ein absolutes Urlaubs-Highlight. Sportliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Neben zahlreichen Indoor-Aktivitäten gibt es auch einen tollen Außenbereich. Dort gibt es nicht nur Trampoline, sondern auch überdachte Fußballfelder sowie eine richtig coole BMX-Strecke. Roller, Bikes und Helme können vor Ort ausgeliehen werden. Der Lavendeljunge war hellauf begeistert.
Wer mag, kann das Center auch zum Dart, Badminton oder Squash spielen nutzen. Auch Tischtennis, Airhockey und Billard gibt es vor Ort. Außerdem findet man im Harboøre Centeret einen Bereich mit Fitnessgeräten.
Nach dem Sport kann man sich im dortigen Café stärken. Neben Getränken und Süßigkeiten werden auch zahlreiche herzhafte Snacks und Gerichte serviert. Im Sommer gibt es zudem Live-Musik.
Reiten am Strand
Ganz zum Ende des Urlaubs gab es ein weiteres großes Highlight. Die Lavendelkinder durften am Strand auf Isländern reiten. Da unsere Kinder nur wenig Reiterfahrungen haben, wurden sie geführt. Natürlich sind für erfahrene Reiter auch Ausritte möglich.
Angeboten werden die Touren von Havhest. Bei den Pferden handelt es sich um Naturpflegepferde, die durch Beweidung zu mehr Artenvielfalt beitragen. Die Lavendelkinder waren ganz verliebt in die schönen Tiere und wollten sich gar nicht trennen. Ich kann die Tour nur empfehlen. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, am Strand und durch die Dünen zu reiten?
Glücksmomente am Bovbjerg Fyr
Mein persönliches Highlight war die Steilküste am Bovbjerg Fyr. Eine lange Holztreppe führt die 40 m hohen Klippen runter an den Strand. Unten erwartet einen ein wunderschöner Sandstrand, beeindruckende Wellen und ein toller Blick auf die Steilküste. Für mich ein absoluter Glücksmoment.
Wer am Strand entlang geht, findet nicht nur tolle Steine, sondern kann an einem Seil auch wieder die Steilküste heraufklettern. So wird der Strandspaziergang auch für die Kinder zu einem spannendem Erlebnis.
Wieder oben angekommen, lohnt sich ein Abstecher zum roten Leuchtturm, der auch bestiegen werden kann. Außerdem gibt es hier eine kleine Ausstellung, einen kleinen Shop, ein Café sowie einen wunderschönen Garten, der zum Verweilen einlädt.
Natürlich gibt es an der Nordwestküste Dänemarks noch viel mehr zu entdecken. Wir waren zum Beispiel am Hafen in Lemvig und haben eine Shoppingtour nach Holstebro unternommen. Außerdem haben wir am Strand eifrig nach Bernsteinen gesucht.
In einem der nächsten Artikel werden wir euch daher Tipps zur Bernsteinsuche geben. Sobald er erschienen ist, verlinken wir ihn hier.
Seid ihr auch so große Dänemark-Fans? Habt ihr schon mal in der Region Urlaub gemacht?
Ein Gedanke zu „Dänemark-Urlaub an der Nordwestküste: Tyborøn und Umgebung entdecken“