Anzeige Manchmal kommt es einem vor, als wäre es in einem anderen Leben gewesen. Aber es gab auch mal eine Zeit vor den Kindern – mit Freizeit und Hobbys, die man nur für sich hatte. Für den Lavendelpapa war Klavierspielen eine Freizeitbeschäftigung, zu der er in den Baby-, Kleinkind- und Kindergartenjahren der Lavendelkinder kaum gekommen ist. Das alte Stage Piano hatten wir längst verkauft. Aber nun lag er mir über Monate in den Ohren, dass er davon träumt, endlich wieder in die Tasten zu greifen. Und auch der Lavendeljunge hatte Lust darauf, sich einmal am Klavier zu versuchen.
Lange Zeit sträubte ich mich gegen den Klavierkauf. Unsere (Frei-)Zeit ist knapper denn je. Doch der Lavendelpapa blieb stur: Als Ausgleich ein bisschen auf dem Klavier zu spielen, das würde ihm gut tun! Und auch die Kinder würden davon so sehr profitieren, wenn wir wieder ein Klavier im Haus hätten!
Kinder für Musik begeistern
Spätestens durch die großartigen Unter-meinem-Bett-CDs sind die Lavendelkinder richtige Musik-Genießer. Selbstverständlich haben sie Lieblingslieder. Selbstverständlich singen sie gerne und bei manchen Songs können sie sogar die einzelnen Instrumente heraushören. Musik ist in ihrem Leben allgegenwärtig. Aber aus dem Kleinkinder-Instrumente-Set sind sie inzwischen herausgewachsen.
Gerne wollten wir unseren Kindern die Möglichkeit geben, sich musikalisch auszuprobieren. Da wir beide keine anderen Instrumente beherrschen, lag das Klavier als erstes Instrument nahe. Aber ein richtiges Klavier? Es ist groß, es ist teuer, es muss gestimmt werden und die Nachbarn hören jeden falschen Ton. Und wer weiß, ob eines der Kinder überhaupt dabei bleibt und wirklich spielen lernt?
Digitalpiano oder akustisches Klavier?
Schließlich haben wir uns dazu entschieden, ein Digitalpiano anzuschaffen. Dafür sprechen viele gute Gründe:
- Ein Digitalpiano benötigt wesentlich weniger Platz als ein akustisches Klavier. Für ein richtiges Klavier hätten wir schlichtweg keinen Aufstellort gefunden.
- Auf einem Digitalpiano kann man mit Kopfhörern üben, so dass man Familienmitglieder und Nachbarn nicht stört und sich ganz nebenbei auch nicht für Verspieler schämen muss.
- Digitalpianos müssen nie gestimmt werden. Sie sind somit nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt wesentlich günstiger.
- Durch Zusatzfunktionen wie z.B. unterschiedliche Klänge, Bluetooth-Anbindung oder MIDI ist ein Digitalpiano ein sehr flexibles Instrument.
Digitalpiano kaufen: Worauf sollte man achten?
Dafür, dass das alte Stage Piano nicht mehr benutzt wurde und wir es schließlich verkauft haben, gab es neben dem Zeitmangel zum Spielen noch weitere Gründe: Es hatte keine eingebauten Lautsprecher. Wenn man mal laut spielen wollte, musste man die Stereoanlage anschließen. Zudem stammte es noch aus den 90ern. Seitdem hat sich die Technik und Soundqualität natürlich weiterentwickelt. Aber auf was soll man achten, wenn man jetzt ein neues Digitalpiano kaufen möchte?
Das wichtigste ist eine gute Tastatur. Je näher die Tasten eines Digitalpianos an das Anschlagverhalten eines akustischen Klaviers herankommen, desto authentischer ist das Spielgefühl. Wenn man dann mal in die Verlegenheit kommt, auf einem Flügel spielen zu dürfen, ist man klar im Vorteil, wenn man vorher schon auf einer gut gewichteten Tastatur mit Hammermechanik geübt hat. Außerdem erhöht ein angenehmes Gefühl beim Spielen der Tasten auch ganz einfach die Freude am Spielen.
Genau so wichtig ist natürlich ein guter Klang. Für die Klangerzeugung eines Digitalpianos wird in der Regel von einem echten Konzertflügel jede Taste einzeln in verschiedenen Lautstärken aufgenommen. Diese Samples sind die Basis für die Klangerzeugung. Zwischenstufen, Resonanzeffekte und weitere akustische Feinheiten werden dann beim Spielen per Computerchip berechnet. Ein gutes Digitalpiano kann deshalb oft sogar besser klingen als ein einfaches akustisches Klavier.
Bei der Bauform gibt es verschiedene Varianten: Stage Pianos sind im Grunde Keyboards mit Klaviertastatur, also verhältnismäßig flache Kästen, die auf einen Tisch oder einen Keyboardständer gestellt werden und dann gespielt werden können. Meist haben sie vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Allerdings droht das per Kabel angeschlossene Pedal auf dem Boden wegzurutschen. Home Pianos hingegen nähern sich dem Aussehen eines klassischen akustischen Klaviers an. Sie verfügen also über einen festen Ständer, eingebaute Lautsprecher und in der Regel drei Pedale.
Digitalpianos von Korg
Nach einiger Recherche sind wir schließlich bei den Digitalpianos von Korg gelandet. Korg ist ein japanischer Musikinstrumentehersteller, der insbesondere bei elektronischen und digitalen Instrumenten über ein großes Renommé verfügt. Das Korg C1 Air entsprach dabei genau den Anforderungen, die der Lavendelpapa für sein neues Instrument aufgestellt hatte:
Im Korg C1 Air ist die RH3 Tastatur verbaut, die Korg auch noch in den vielfach teureren Kronos-Workstations verwendet. Es handelt sich dabei um eine Hammermechanik. D.h. so wie bei einem akustischen Klavier mit dem Tastendruck ein Hammerschlag ausgelöst wird, der dann eine Saite zum Klingen bringt, so wird auch in der Digitalpiano-Tastatur ein Hammerschlag ausgelöst, der dann einen elektronischen Sensor auslöst. Die Tastatur ist zudem gewichtet, d.h. wie bei einem Flügel sind die Tasten für die tiefen Töne schwerer als die für die hohen Töne.
Wirklich toll gelungen ist die Verbindung von Tastatur und Klang – jeder Tastendruck vom sanften Klimpern bis hin zum Einhämmern auf die Tastatur wird so unmittelbar in Ton umgesetzt, dass sich das Spielen auf dem Korg C1 Air natürlich und selbstverständlich anfühlt.
Korg hat dem C1 Air nicht nur Samples von einem Klavier eingepflanzt, sondern gleich von zwei tollen Konzertflügeln: Einem „deutschen Flügel“, der warm, voll und satt klingt, und einem „japanischen Flügel“, der eher einen dynamischen und kraftvollen Eindruck vermittelt.
Daneben gibt es noch vier weitere Pianoklänge, sechs gute E-Pianos, drei historische Instrumente, Vibraphon, Marimba, Gitarre, sechs Orgeln, zwei Streicher-Versionen, ein Chor sowie drei unterschiedliche Bass/Piano-Kombinationen für linke und rechte Hand.
Das Korg C1 Air macht Freude
Nach dem Einschalten ist der deutsche Flügel als Standard-Instrument eingeschaltet und das Spielen darauf ist eine einzige Freude. Beeindruckend ist vor allem die Resonanz, wenn mehrere Tasten gleichzeitig oder mit gedrücktem Dämpferpedal gespielt werden. Gerade mit Kopfhörern ist es wirklich so, als würde der Klang in einem Holz-Korpus schwingen und sich selbst verstärken.
Aber auch die eingebauten Lautsprecher sind stark genug, um den Tonumfang des Klaviers gut abzudecken und auch bei größeren Lautstärken noch einen sehr guten Klang zu ermöglichen.
Ein Feature, das wir zunächst als unwichtig abgetan haben, hat sich aber als wirklich nützlich erwiesen: Das Korg C1 Air kann als Bluetooth-Lautsprecher verwendet werden. Klar könnte man einfach darüber Musik hören, aber richtig praktisch wird es, wenn man einen Song lernen oder mitspielen möchte: Dadurch, dass die gestreamte Musik und das eigene Klavierspiel aus den gleichen Lautsprechern oder gemeinsam aus den Kopfhörern kommen, entsteht ein ganz harmonischer Eindruck – das macht einfach Spaß!
Ein gelungener Wiedereinstieg
Seitdem das Korg C1 Air bei uns im Dachstudio steht, zieht es den Lavendelpapa in jeder freien Minute und oft auch noch am späten Abend zu dem neuen Digitalpiano. Dank guter Kopfhörer stört er auch niemanden, wenn er Harmonien übt, Rhythmus-Patterns ausprobiert oder Melodien herausfindet. Ein Ausgleich zum Familien- und Arbeitsalltag tut sicher jedem gut und Musik ist sowieso gesund!
Klavier lernen: Kinder an ein Instrument heranführen
Natürlich haben auch die beiden Lavendelkinder das neue Instrument schnell entdeckt. Ihr erster Zugang war natürlich ein spielerischer: Das Klavier als Spielzeug. Die Tasten werden ausprobiert. Und was machen eigentlich diese drei Pedale da unten?
Ich finde es sehr wichtig, den Kindern die Zeit zu lassen, sich einem neuen Instrument auf ihre eigene Art und in ihrem eigenen Tempo zu nähern. Durch das experimentelle Herantasten lernen sie schon sehr viel . Und wenn sie jemand anderen spielen sehen, sehen sie ja auch schon, mit welchen unterschiedlichen Dynamiken man die Klaviertastatur spielen kann.
Schön ist, dass das Korg C1 Air sehr robust ist. Ihm laute Töne oder auch mal Krach zu entlocken, schadet diesem Digitalpiano nicht. Zugleich lassen sich durch vorsichtige Tastendrücke aber auch ganz feine Nuancen abbilden.
Wenn die Lust geweckt ist, kann man mit den Kindern auch kleinere Übungen starten. Wichtig ist es, die Lust und die Neugierde nicht zu zerstören. Eine gute Handhaltung, das C wiederzufinden oder Dreiklänge können warten. Vielleicht darf das Klavier am Anfang als Rhythmusinstrument herhalten, auf dem das Kind mit nur einem oder zwei Tönen interessante Rhythmen erzeugt?
Kleine Erfolge motivieren
Nach und nach geht es dann darum, Notennamen kennenzulernen, die passenden Tasten auf der Tastatur wiederzufinden, die Kraft zu dosieren und Tonfolgen zu spielen. Für das Lavendelmädchen ist das mit den kurzen Fingern noch eine echte Herausforderung. Aber der Lavendeljunge hat schon viel Spaß daran, sich an „Alle meine Entchen“ zu versuchen.
Wenn wir die Kinder an das Klavierspielen heranführen, geht es uns ausschließlich um Spaß. Sie müssen gar nichts. Wir erwarten auch nichts. Aber natürlich ist es schön, wenn sie eine Selbstwirksamkeit spüren: Die Töne habe ich gemacht! Und wenn man übt, wird man dadurch belohnt, dass es schöner klingt! Für die ersten kleinen Stücke ist es also super, wenn man etwas aussucht, was technisch nicht zu herausfordernd ist, aber trotzdem einen schönen Klang hat.
Noch ist es bei uns nicht soweit. Aber wenn das Interesse groß genug ist, dann ist richtiger Musikunterricht das Mittel der Wahl. Ob an einer kommunalen Musikschule, einer freien Musikschule oder bei einem einzelnen Lehrer, ist dann zweitrangig. Aber dass ein Profi einen Blick auf Haltung, Fingerfertigkeit und die notwendige Theorie wirft, ist wichtig, wenn ein Instrument wirklich gelernt werden soll.
Lernen Eure Kinder ein Instrument? Wie habt ihr sie an das Instrument herangeführt?