Anzeige Als wir vor ein paar Wochen Milchbauer Helmut Evers und seine Familie auf seinem Hof in Wahrenholz besucht haben, hat er nicht nur aus dem Nähkästchen geplaudert; Auch wir durften jede Menge Fragen stellen. Für uns als Stadtkinder war der Hofbesuch alles andere als alltäglich. Natürlich haben die Lavendelkinder schon mal eine Kuh aus der Nähe gesehen, aber wie das Leben und Arbeiten von Landwirt und Tier auf einem Milchhof abläuft, wussten sie nicht. Umso spannender war es, alles aus nächster Nähe zu entdecken, zu erleben und Bauer Helmut alle Fragen zu stellen, die ihnen auf der Seele brannten.
Kinderfragen an Milchbauer Helmut Evers
Zum Glück kennt sich Helmut Evers mit Kinderfragen gut aus. Schließlich besuchen ihn regelmäßig Kindergartengruppen, Schulklassen und Familien auf seinem Hof. Bei Kakao und Keksen durften die Lavendelkinder Helmut Löcher in den Bauch fragen. Dabei staunten sie manchmal nicht schlecht und auch wir Erwachsenen mussten mit manchem Vorurteil aufräumen. Warum? Lest selbst!
Wie viel Platz brauchen Kühe?
Als Tierliebhaberin wollte das Lavendelmädchen nicht nur wissen, wie groß die Weide der Kühe ist, sondern natürlich auch sicherstellen, dass es den Kühen gut geht. Auch wir Erwachsenen neigen dazu, das Wohlergehen der Tiere mit Stallgröße und Freilandhaltung gleichzusetzen.
Bei unserem Hofbesuch haben wir gelernt, dass Tierwohl weit darüber hinaus geht. Wichtig ist es auch, dass sich die Bauern gut um die Tiere kümmern, die Tiere sich im Stall frei bewegen können, genug zu fressen, zu saufen und einen sauberen, weichen Platz zum Liegen haben. Außerdem spielt das richtige Kuh-Klima im Stall eine wichtige Rolle. Kühe mögen es hell und luftig. Milchbauer Helmut Evers hat uns erzählt, dass die Wohlfühltemperatur der Kühe bei etwa sieben Grad liegt. Im Sommer laufen im Stall daher Ventilatoren und die Kühe können sich unter einer Kuhdusche abkühlen. Die Weide ist dann nur etwas für Hardliner.
Mein Tipp: Wer mehr zu diesem wichtigen Thema lesen möchte, findet auf der Seite vom Milchland Niedersachsen weiterführende Informationen sowie spannende Videos.
Was fressen Kühe am liebsten?
Kühe fressen pro Tag ca. 50 Kilo Futter. Das meiste davon ist eine Gras- und Maissilage. Außerdem bekommen die Kühe an einer speziellen Futterstation Kraftfutter, das sie laut Helmut am liebsten fressen. Über einen Chip wird die Abgabemenge und Dosierung gespeichert. Ansonsten würden es die Kühe übertreiben.
Wie lange dürfen die Kälber bei ihren Müttern bleiben?
Meist werden die Kälber bereits innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt bzw. nach dem ersten Saugen von ihren Müttern getrennt. Der Grund: Die Trennung von Kuh und Kalb wird umso schwerer, je später sie erfolgt. Milchbauer Helmut Evers erzählt uns, dass er bereits verschiedene Möglichkeiten getestet hat; Sich letztendlich aber für die frühe Trennung entschieden hat. Seine Erfahrung zeigt, dass eine spätere Trennung bei Kuh und Kalb deutlich mehr Stress auslöst.
Das bestätigen auch Studien. Nichtsdestotrotz gibt es auch Stimmen, die die frühe Trennung als nicht ideal ansehen. Erprobt werden daher Ammenkuh- und Teilzeitmütter-Konzepte. Wer mehr zu diesem wichtigen und spannenden Thema lesen möchte, findet auf Milchland Niedersachsen weiterführende Informationen.
Wie kommt die Milch in die Kuh?
Damit eine Kuh Milch geben kann, muss sie zunächst ein Kalb bekommen. Um die Milch aufbauen zu können, muss die Kuh ausreichend Futter und Wasser zu sich nehmen. Außerdem müssen viele Liter Blut (11.000 Liter) durch das Euter der Kuh strömen. Die Kuh ist, so erklärt uns Bauer Helmut, in der Lage, pflanzliches Eiweiß aus der Nahrung in tierisches Eiweiß umzuwandeln.
Was hat man als Bauer alles zu tun?
Die Arbeit von Familie Evers auf dem Hof ist unheimlich abwechslungsreich. Neben der klassischen Stallarbeit wie Kühe füttern, Stall ausmisten und Kühe melken, gehört natürlich auch die Büroarbeit mit dazu. Außerdem übernimmt Bauer Helmut auch die Besamung der Kühe und die Hufpflege selbst, organisiert Events auf seinem Hof und bringt, wenn nötig, Kälber mit auf die Welt.
Doch der Milchbetrieb ist nicht das einzige Standbein der Familie. Seit einigen Jahren ist Familie Evers Mitbetreiber einer Biogasanlage, züchtet Angus-Rinder und hat sich mit der Errichtung eines Nahwärmenetzes ein weiteres Standbein geschaffen. Ihr seht: Langweilig wird es Familie Evers nie!
Kann man als Bauer in den Urlaub fahren?
Als Bauer hat man nur selten Urlaub; Erst recht, wenn der Hof, so wie bei Familie Evers, als Familienbetrieb geführt wird. Helmut und Birgit Evers gönnen sich in der Regel einmal pro Jahr eine Auszeit. Dann verreisen sie für drei oder vier Tage und Tochter Marie und Schwiegersohn Klaas übernehmen die Arbeiten allein auf dem Hof.