Lissabon: Sehenswürdigkeiten, Geheimtipps & mehr

Lissabon ist eine Stadt, die man einfach lieben muss. Mit etwas mehr als 500.000 Einwohnern ist die Hauptstadt Portugals angenehm entspannt und weltoffen. Auch im Winter empfängt Lissabon seine Besucher (meist) mit strahlend blauem Himmel und milden Temperaturen um die 15 Grad. Kein Wunder also, dass man, kaum hat man den Flughafen verlassen, gute Laune bekommt. Wer Lissabon entdecken möchte, sollte sich mindestens drei Tage Zeit nehmen. Hier findet ihr unsere Tipps für 72 Stunden Lissabon sowie alles Wissenswerte über die wunderschöne Stadt am Atlantik.

Lissabon: Unterkunft finden – Tipps für einen entspannten Aufenthalt

Wer in Lissabon Urlaub macht, hat es leicht, eine schöne Unterkunft zu finden. Es gibt zahlreiche moderne Ferienwohnungen (Affiliate-Link) und Hotels (Affiliate-Link) zu fairen Preisen.

Um Lissabon zu Fuß erkunden zu können, solltet ihr euch für eine Unterkunft in der Altstadt entscheiden. Beachtet bei eurer Auswahl, dass Lissabon, jedenfalls für norddeutsche Verhältnisse, sehr bergig ist. Die Stadt wurde auf sieben Hügeln erbaut, so dass man im Laufe eines Tages einige Höhenmeter überwindet und die eine oder andere Straße bergauf und wieder bergab läuft.

Bei unserer ersten Lissabon-Städtereise vor vier Jahren hatten wir, mehr durch Zufall, ein Apartment im Baixa (Affiliate-Link), quasi im Herzen der Unterstadt, gemietet. Es war perfekt, um alle interessanten Lissabon-Stadtteile zu Fuß zu erkunden.

Beim zweiten Mal hat es uns ins Bairro Alto (Affiliate-Link) verschlagen. Wir hatten uns in eine Wohnung verliebt und dabei geflissentlich ignoriert, dass das Bairro Alto, wie der Name bereits verrät, in der Oberstadt liegt. Hinzu kommt, dass das Bairro Alto als Kneipen- und Szeneviertel in Lissabon gilt. Im Klartext bedeutet das, dass es dort, vor allem nachts, nicht ganz so leise und ordentlich zugeht.

Lissabon mit Kindern: Tipps & Hinweise

Daher sollte man sich, besonders wenn man Lissabon mit Kindern entdecken möchte, eher für eine Unterkunft im Baixa entscheiden. Alternativ kann man natürlich auch den gut ausgebauten, öffentlichen Nahverkehr nutzen.

Die urigen, gelben Straßenbahnen, die durch die engen Straßen rattern, sind in Lissabon allgegenwärtig. Sie sind nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern bringen euch auch bequem von A nach B. Zusätzlich verkehren zahlreiche Busse, Taxis und U-Bahnen in Lissabon, so dass ihr eure Füße jederzeit problemlos schonen könnt.

Tatsächlich haben wir, der Einfachheit halber, während unserer Zeit in Lissabon öfter ein Uber bestellt. Bei unserer Danzig-Städtereise im letzten Sommer haben wir damit gute Erfahrungen gemacht. Innerhalb weniger Minuten wird man von einem beliebigen Ort abgeholt und für wenig Geld an den Wunschort gefahren. Perfekt, wenn die kleinen oder großen Füße streiken oder die Wegstrecken doch etwas weiter sind. Für unsere Uber-Fahrten in Lissabon haben wir zwischen 4 und 8€ gezahlt.

Genau wie Danzig ist Lissabon gut für eine Städtereise mit Kindern geeignet. Die Stadt ist lebhaft, aber dennoch überschaubar. Es gibt viel zu entdecken und das Meer ist nicht weit. Überall in der Stadt findet man gemütliche Cafés, Restaurants und Plätze, die zum Verweilen einladen.

Unsere Lieblingscafés in Lissabon

Besonders das Lavendelmädchen ist dafür sehr empfänglich. Sie liebt es, entspannt in einem Café zu sitzen, einen frisch gepressten Orangensaft zu schlürfen und eine große Portion Pancakes in sich hineinzuschaufeln.

Tatsächlich haben wir die Vielfalt an Gastronomie sehr genossen und auch ausgiebig genutzt. Irgendwer hat schließlich immer Hunger oder Durst oder braucht dringend eine Pause.

Erstaunt waren wir ein wenig über das Preisniveau. Wer erwartet in Lissabon günstig essen gehen zu können, wird, zumindest an den meisten Orten, enttäuscht. Die Preise sind etwa mit den deutschen Preisen vergleichbar. 150€ pro Tag sollte man als Familie für Frühstück, Mittagessen, einen Kaffee zwischendurch und Abendessen mindestens rechnen.

Nicht verpassen: Pasteis de Nata

Wer in Portugal Urlaub macht, kommt an Pastel de Nata nicht vorbei. Bei den Pasteis de Nata, die es überall in Lissabon für wenig Geld zu kaufen gibt, handelt es sich um kleine Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung. Mein Tipp: Warm und mit etwas Zimt schmeckt die portugiesische Spezialität besonders lecker.

Das Original gibt es in dem Café Pastéis de Belém unweit des Hieronymus-Klosters, in dem die Pasteis der Sage nach ihrem Ursprung haben, zu kaufen. Wenngleich wir das Original getestet haben, schmecken uns persönlich die Pasteis de Nata aus der Manteigaria mit Abstand am besten.

In der Manteigaria, von der es in Lissabon inzwischen zahlreiche Filialen gibt, könnt ihr ausschließlich Pasteis de Nata (und Getränke) kaufen. Wer eine Filiale entdeckt, sollte unbedingt vorbeischauen. Ihr werdet es nicht bereuen.

Leckeres Frühstück in Lissabon

Wer Lust auf ein leckeres Frühstück hat, dem empfehlen wir das Break Sé. Das gemütliche Café befindet sich unweit der Kathedrale in Alfama (s. unten). Im Break Sé haben wir an unserem ersten Tag in Lissabon ausführlich gefrühstückt.

Neben köstlichen Pancakes, Toasts, Yoghurt mit frischem Obst und Croissants findet ihr auf der Karte auch herzhafte Leckereien. Die Preise sind fair und der Service wirklich aufmerksam und höflich. Perfekt, um entspannt in den Tag zu starten.

Auch im Fauna & Flora kann man gemütlich frühstücken. Das Café besticht vor allem durch sein besonderes Design. Wie der Name bereits verrät, findet man im Café zahlreiche Pflanzen. Die Atmosphäre ist entspannt und die Speisen sind lecker. Lediglich der Service könnte etwas zugewandter sein. Aber vielleicht hatten wir auch nur Pech.

Lecker Essen in Lissabon

Für ein Mittag- oder Abendessen können wir euch die Pizzaria Lupita unweit des Time Out Market (Streetfood-Markt) empfehlen. Das kleine Restaurant ist vollkommen unspektakulär einrichtet. Dafür gibt es dort richtig leckere neapolitanische Pizza und einen netten Service.

Ebenfalls nett essen kann man im Caffè di Marzano Vermuteria unweit des Convento do Carmos (s. unten). Das kleine Café erstreckt sich über zwei Ebenen. Neben einem gemütlichem Ambiente findet man hier leckere, italienische Gerichte und einen sympathischen Service. Ein großes Plus: Vegetarische Gerichte sind zahlreich auf der Speisekarte vertreten.

Wer aus einer großen Vielzahl an Restaurants und Cafés auf kleinem Raum wählen will, sollte einen Abstecher zur LX Factory machen. Die LX Factory liegt etwas außerhalb der Innenstadt.

Es handelt sich um ein ehemaliges Fabrikgelände, auf dem sich Kunst- und Designläden sowie coole, hippe Restaurants und Cafés angesiedelt haben. Bei unserem Besuch haben wir uns für Ni Michi entschieden. Dort erwartet euch lateinamerikanische Küche, eine entspannte Atmosphäre sowie ein gut gelaunter Service.

Lissabon: Sehenswürdigkeiten, die ihr nicht verpassen solltet

Gestärkt könnt ihr euch anschließend ins gut gelaunte Getümmel von Lissabon werfen. Tatsächlich könnt ihr bei einem Lissabon-Städtetrip nichts falsch machen, wenn ihr euch einfach durch die Stadt treiben lasst. Ganz automatisch entdeckt ihr dabei die verschiedenen Stadtteile und damit auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Wer mag, nimmt sich den ersten oder auch den zweiten Tag in Lissabon Zeit und erkundet die Stadt ohne konkretes Ziel. Lasst euch von den wunderschönen Azulejos (Keramikfliesen) an den Häusern, Kirchen und Treppenanlagen faszinieren, genießt die stimmungsvollen Plätze und lasst euch von den tollen Aussichten auf die Stadt begeistern.

Das ursprüngliche Lissabon: Alfama entdecken

Ein Stadtteil von Lissabon, den ihr nicht verpassen solltet, ist Alfama. Der älteste Bezirk von Lissabon liegt östlich der Innenstadt. In dem ehemaligen Arbeiterviertel findet ihr enge Gassen. Die Häuser sind dicht an dicht gebaut und die Straßen steil. Überall an den Hauswänden hängt Wäsche zum Trocknen.

In Alfama findet ihr u.a. die Kathedrale von Lissabon (Sé de Lisboa) und das Castelo de São Jorge, das, nicht nur mit Kindern, einen Besuch wert ist. Zudem solltet ihr euch auf keinen Fall den Miradouro de Santa Luzia und den Miradouro da Graça entgehen lassen.

Beide Aussichtsterrassen bieten einen wunderschönen Blick über die Stadt. Oft sorgen Straßenmusiker für eine ganz besondere Stimmung. Auch einige alte Ausgrabungen findet ihr hier.

Magischer Ort: Convento do Carmo

Im Jahr 1755 wurde Lissabon durch ein starkes Erdbeben zu großen Teilen zerstört. So auch das Kloster Convento do Carmo, das, etwas versteckt, im Zentrum der Stadt liegt. Die veranlasste Restaurierung geriet 1834 ins Stocken. Geblieben ist eine beeindruckende Ruine, die man heute für 5€ pro Person besichtigen kann. Kinder zahlen keinen Eintritt.

Die „Kathedrale ohne Dach“ ist etwas Besonderes und eignet sich gut als Fotospot. Die angrenzende Ausstellung ist nett anzusehen; Wirkt allerdings etwas unstrukturiert.

Ausflug nach Belém: Lissabons Wahrzeichen entdecken

Etwa 8 km außerhalb der Innenstadt liegt der bereits erwähnte Stadtteil Belém. Lässt man sich ausschließlich durch Lissabon treiben, wird man Belém höchstwahrscheinlich nicht erreichen. Daher ist es sinnvoll, sich spätestens am dritten Tag in Lissabon auf den Weg nach Belém zu machen. Schließlich befindet sich hier das Mosteiro dos Jerónimos, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Das Hieronymiten-Kloster aus dem 16. Jahrhundert hat das Erdbeben von 1755 ohne größere Schäden überstanden. Es beeindruckt nicht nur durch seine Größe (300 m lang), sondern auch durch seine reichverzierte Kalksteinfassade im Stil der portugisischen Spätgotik.

Während die Kirche kostenlos besichtigt werden kann, zahlt man für die Besichtigung von Kreuzgang und Innenhof 10€ pro Person. Die Tickets kauft ihr am besten vorab online. Kinder erhalten kostenlosen Eintritt. Gleiches gilt für Lisboa-Card-Inhaber.

Vorort findet ihr dann zwei (lange) Schlagen. Die rechte Schlage führt in die Kirche; Die linke in das Kloster, wo ihr bei Eintritt eure Eintrittskarten vorweisen müsst. Ein Kauf von Tickets ist hier nicht möglich.

Tatsächlich kann ich euch die Besichtigung nur ans Herz legen. Die Kreuzgänge sind wirklich wunderschön und absolut beeindruckend. Wer mag, macht sich anschließend zu Fuß auf den Weg zum Torre de Belém. Der beeindruckende Turm, der etwa 15 Gehminuten vom Kloster entfernt ist, liegt an der Tejomündung und gilt als Wahrzeichen von Lissabon.

Genau wie das Kloster wurde der Turm im manuelinischen Stil, ein sehr prunkvoller Architekturstil, im 16. Jahrhundert erbaut. Ursprünglich gab es noch einen zweiten Turm auf der gegenüberliegenden Flußseite, der aber durch das Erdbeben zerstört wurde.

Der ehemalige Verteildigungsturm, der ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, kann für 6€ pro Person besichtigt werden. Tickets könnt ihr online oder an einem Schalter im Park vor dem Turm kaufen. Ich persönlich fand den Turm nicht ganz so beeindruckend wie das Kloster. Die Lavendelkinder waren da ganz anderer Meinung.

Doch genau das macht eine Reise mit Kindern aus! Damit alle auf ihre Kosten kommen, lohnt es sich, die Reise bzw. die Ausflugsziele abwechslungsreich und vielfältig zu gestalten. In Lissabon ist das problemlos möglich! Schließlich hat die Stadt unheimlich viel zu bieten. Ich bin mir sicher, ihr werdet die Zeit genießen.