Wer einen privaten Flohmarkt planen möchte, muss nicht nur einiges vorbereiten und organisieren, sondern auch vieles bedenken und beachten. Diese Erfahrung mussten wir machen, als wir am letzten Wochenende bei uns in der Straße einen Flohmarkt organisiert und veranstaltet haben. Denn was mit einem netten Zaungespräch mit einer Nachbarin begann, stellte sich am Ende als unheimlich zeit- und nervenaufreibend dar. Damit ihr nicht in die gleichen Fallen wie wir tappt, möchte ich gerne meine Flohmarkt-Erfahrungen an euch weitergeben und verraten, was ich bei nächsten Mal auf jeden Fall anders machen würde.
Privater Flohmarkt: Was gibt es zu beachten?
Schon lange wollten der Lavendelpapa und ich unseren angesammelten Krempel zu Geld machen. Ein Straßenflohmarkt klingt da auf den ersten Blick sehr verlockend. Statt alle Sachen mühsam ins Auto zu laden, auf einer Wiese einen Stand aufzubauen oder für einen Basar jedes einzelne Teil mit einem Preis auszuzeichnen, muss man bei einem Hausflohmarkt lediglich alles vor die Haustür stellen und auf die Käufer warten.
Was in der Theorie ganz einfach klingt, hat in der Praxis leider seine Tücken. Schließlich kommen die Käufer nicht von allein. Auch rechtlich gibt es, wie sollte es in Deutschland anders sein, einiges zu beachten. Überlegt euch vorher also ganz genau, ob sich der Aufwand für euch lohnt. Denn Fakt ist: Besonders für diejenigen, die den Straßenflohmarkt organisieren, bedeutet es viel Arbeit.
Privater Flohmarkt mit Nachbarn: Tipps & Hinweise
Bevor ihr euch ans Flohmarkt planen und vorbereiten macht, gilt es, in einem ersten Schritt das Interesse in der Nachbarschaft zu erfragen und den Umkreis zu bestimmen, in dem der Flohmarkt stattfinden soll. Ziel ist es, möglichst viele Nachbarn zu einer Teilnahme am Flohmarkt zu motivieren. Denn je größer der Flohmarkt ist, desto attraktiver ist er für die Besucher.
Daher habe ich zunächst einen Flyer erstellt, mit dem ich zur Teilnahme am Flohmarkt eingeladen habe. Um die weitere Planung zu erleichtern, habe ich bereits zu diesem Zeitpunkt einen Termin und Zeitrahmen für den Flohmarkt festgelegt.
Tipp: Achtet bei der Terminwahl unbedingt darauf, ob an dem Tag bereits andere Flohmärkte oder Feste stattfinden (Stichwort Konkurrenzveranstaltung), es sich um einen Feiertag handelt oder ob evtl. Ferien und somit viele Familien verreist sind. Um möglichst viele Teilnehmer zu finden und Besucher zu erreichen, haben wir uns für einen Termin am Wochenende außerhalb der Ferien entschieden.
Ideal erscheint auf den ersten Blick ein Sonntag. Aber Achtung: Abhängig vom Bundesland gibt es Sonn- und Feiertagsbestimmungen einzuhalten. Informiert euch also vorher unbedingt beim zuständigen Ordnungsamt. Dort erfahrt ihr auch, ob ihr den Straßenflohmarkt anmelden müsst bzw. ob es evtl. bestimmte Auflagen für die Durchführung gibt. Es wäre wirklich ärgerlich, wenn ihr viel Arbeit in die Flohmarkt-Planung steckt und euch dann das Ordnungsamt einen Strich durch die Rechnung macht.
Damit es ein privater Flohmarkt bleibt, dürfen z.B. keine Händler ihre Waren anbieten. Außerdem dürfen keine Neuwaren verkauft und die Stände nur auf dem eigenen Grundstück und keineswegs auf der Straße oder den Gehwegen aufgebaut werden.
Straßenflohmarkt organisieren: Mitstreiter finden
Um also das Interesse an einem gemeinsamen Straßenflohmarkt bei den Nachbarn zu erfragen, habe ich die erstellten Flohmarkt-Flyer zusammen mit dem Lavendelmädchen bei allen Nachbarn in den Briefkasten geworfen und um eine Rückmeldung per E-Mail innerhalb von zwei Wochen gebeten. Da nicht alle gerne E-Mails schreiben (können), wäre es im Nachhinein sinnvoll gewesen, auch eine Telefonnummer auf den Flohmarktflyer zu drucken.
Da die Grundstücke bei uns in der Nachbarschaft relativ groß und die Straßen recht lang sind, haben wir uns dafür entschieden, den Flohmarkt auf zwei Straßenzüge zu beschränken. Uns war es wichtig, dass die Flohmarktstände nicht zu weit auseinander liegen. Nur so können die Flohmarktbesucher bequem von Stand zu Stand schlendern.
Hinweis: Je nach Wohngebiet, Grundstücksgrößen, Altersstruktur und Kontakt in der Nachbarschaft kann das ganz anders aussehen. Evtl. ist es bei euch sinnvoll, dass der Straßenflohmarkt nur in einer Straße, im Wohngebiet oder sogar im ganzen Stadtteil stattfindet.
Um das Interesse an einer Beteiligung zu erhöhen und unsere Idee zu erklären, haben wir gegen Ende der Anmeldefrist noch einmal das persönliche Gespräch mit den Nachbarn gesucht. Tatsächlich konnten wir so noch einige Nachbarn zur Teilnahme motivieren. Insgesamt waren es am Ende rund 25 Nachbarn, die sich am Straßenflohmarkt beteiligen wollten. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren einige Stunden in die Flohmarkt-Planung und -Vorbereitung geflossen.
Privaten Flohmarkt bewerben: Ideen & Tipps
Nachdem die Flohmarktverkäufer gefunden und die Basics geklärt waren, ging es darum, den Nachbarschaftsflohmarkt zu bewerben. Schließlich kann der Straßenflohmarkt nur dann gelingen, wenn auch Besucher kommen und die angebotene Ware kaufen. Wichtig ist es, dass sich alle Verkäufer an den Werbemaßnahmen beteiligen. Denn jeder hat andere Kontakte und Möglichkeiten.
Ich designte also einen zweiten Flohmarkt-Flyer, um unseren Straßenflohmarkt bewerben zu können. Wenn ihr einen Flyer für euren Flohmarkt gestaltet, achtet darauf, dass er optisch ansprechend ist und alle wichtigen Informationen wie Datum, Uhrzeit und Ort enthält. Neben Handflyern zum Verteilen an Freunde und Bekannte solltet ihr auch Aushänge im Din-A4-Format gestalten.
Hängt diese an Mitteilungsbrettern im Wohngebiet, an die Schwarzen Bretter in den angrenzenden Stadtteilen, in Supermärkten und anderen Geschäften auf.
Zudem solltet ihr den Flohmarkt in Facebook- und Whatsapp-Gruppen bewerben und bei den lokalen Zeitungen um eine Veröffentlichung bitten. Sollten die Aushänge Regen ausgesetzt sein, ist es sinnvoll, sie zu laminieren (Affiliate-Link).
Flohmarktstand gestalten: Ideen & Druckvorlage
Ein hübsch gestalteter Flohmarktstand lockt Kunden an. Daher lohnt es sich, etwas Zeit in die Flohmarktstand-Gestaltung zu stecken. Um die Waren präsentieren zu können, haben wir Tische aufgebaut. Für einen einheitlichen Look haben wir die Tische mit weißen Tischdecken bedeckt.
Damit sich die potentiellen Käufer sich gut orientieren können, haben wir die Waren thematisch sortiert. Außerdem haben wir z.B. Bücher, Cds und DVDs in Kisten bzw. Boxen geräumt und auf die Tische gestellt, um für mehr Übersichtlichkeit zu sorgen. Auch kleine Körbe, Leinen oder Kleiderständer helfen, die angebotene Ware zu strukturieren. Wichtig ist, dass alles gut zu sehen ist bzw. zum Stöbern einlädt.
Gerade für den Verkauf von (Kinder-)Kleidung bietet sich ein Kleiderständer an. Hier kann man die zu verkaufende Ware nicht nur übersichtlich präsentieren, sondern auch gut nach Größen sortieren. Damit die Kleidergrößen auf den ersten Blick ersichtlich sind, habe ich aus Papptellern entsprechende Schilder gebastelt.
Wer mag, kann sich hier die Druckvorlage herunterladen. Die Kleidergrößen-Schilder müssen lediglich ausgeschnitten und auf Pappteller geklebt (Affiliate-Link) werden. Anschließend schneidet ihr die Pappteller-Schilder von der linken Seite bis etwas über die Mitte hinaus ein. Verseht sie in der Mitte mit einem kleinen Schlitz, so dass die Kleidergrößen-Schilder am Kleiderständer befestigt werden können und sich nicht drehen.
Nun könnt ihr T-Shirts, Pullover und Kleider auf Bügel an den entsprechenden Stellen aufhängen. Für Mützen, Halstücher, Strumpfhosen, Röcke oder auch Hosen bietet es sich an, eine Juteschnur (Affiliate-Link) zu spannen und die Kleidung daran mit Holz-Wäscheklammern (Affiliate-Link) aufzuhängen.
Um einen guten Überblick über unser Flohmarktangebot zu gewährleisten, habe ich außerdem für unseren Flohmarktstand Schilder mit den verschiedenen Warengruppen designt und an den entsprechenden Stellen angebracht. Wer daran Interesse hat, kann sich die Druckvorlage hier herunterladen. Ich empfehle euch, die Flohmarktschilder zu laminieren (Affiliate-Link). So sind sie nicht nur witterungsbeständig, sondern können auch problemlos mehrfach verwendet werden.
Flohmarkt: Erfahrungen aus Verkäufersicht
Wer einen Straßenflohmarkt organisieren und durchführen möchte, braucht viel Zeit und Nerven. Es macht aber auch Spaß. Für die Flohmarkt-Planung, -Vorbereitung und -Durchführung haben wir locker 50 Personenstunden investiert.
Die investierte Zeit steht m.E. nicht im Verhältnis zum erzielten Verkaufserlös. Wenn ich ehrlich bin, habe ich den Aufwand völlig unterschätzt. Allein für das Aufbauen vom Flohmarktstand haben wir zu zweit fünf Stunden, sprich zehn Personenstunden, benötigt. Der Stundenlohn ist also unterirdisch.
Tatsächlich haben wir beim Verkaufen die Erfahrung gemacht, dass Flohmarktbesucher wenig Geld ausgeben wollen. Auch für hochwertige Markenkleidung sind sie nicht bereit, mehr als ein bis zwei Euro zu bezahlen. Das ist an vielen Stellen frustrierend. Besonders vor dem offiziellen Beginn kommen Händler und versuchen hochwertige Flohmarktartikel für wenig Geld zu kaufen.
Wer auf dem Flohmarkt auch teure Produkte anbietet, sollte sich daher vorher unbedingt Gedanken über die Preise machen und ggf. auch aufschreiben. Bei vielen Produkten wusste ich nicht, was sie eigentlich wert sind und war in Folge dessen bei den Verhandlungen unsicher. Wem es ähnlich geht und nicht verhandlungssicher ist, kann die angebotenen Produkte auch mit Preisen auszeichnen. Das bedeutet zwar deutlich mehr Arbeit, führt aber ggf. zu mehr Einnahmen.
Wem es lediglich darum geht, bei einem Straßenflohmarkt seinen alten Krempel loszuwerden, kann ganz entspannt sein und die Stimmung genießen. Denn tatsächlich kommt man im Laufe des Tages mit vielen netten Leuten ins Gespräch.
Wenngleich bei unserem Straßenflohmarkt einiges gekauft wurde, hatten wir am Ende immer noch viel zu viel übrig, was wir wieder einräumen mussten. Ein voller Erfolg war hingegen unser Limo- und Zuckerwattenstand, den sich die Lavendelkinder einfallen lassen haben. Doch dazu in einem anderen Artikel mehr. Ihr dürft gespannt sein!
Ich habe früher die Flohmärkte für unsere Kirchenkita organisiert und weiß wie aufwändig es ist!
Wir hatten ein riesiges Plastikplakat mit allen Infos zwischen den Bäumen vor das Gemeindehaus gehängt,
so daß alle Fußgänger und Autofahrer es sehen konnten. Flyer haben wir vor Schulen, Kitas und bei Kinderärzten und in Supermärkten und Eisdielen ausgelegt, bzw angeklebt! Anzeigen in Stadtteilmagazinen hatten sich auch bewährt!
Hallo und guten Tag,
ein Bekleidungsmarkt/Trempel/Flohmarkt kenne ich auch von der Kita….egal, ob mit Ständen oder nur mit Ware auf Tischen es macht immer viel Arbeit.
Und so viel rum kommt meistens auch nicht, weil die Leute einfach nicht mehr soviel Geld haben.
Das Einzige was immer geht ist Kaffee und Kuchen….augenzwickern..
Deshalb bringe ich meine Sachen in unseren örtlichen Secondhandladen und gut ist es ….ein bißchen geht da immer auch..
LG..Karin..
Ich gehe sehr gern auf private Flohmärkte, da werde ich immer fündig und man kann tolle Gespräche führen. LG Romy