Urlaub in Südfrankreich: Das bedeutet für mich Savoir-Vivre. Am Vormittag bei blauem Himmel gemütlich über den Markt schlendern. Sich von den Farben und Düften inspirieren lassen. Bei den Händlern das vielfältige Angebot an Obst, Käse, Oliven und Wurst probieren. Zwischendurch einen Kaffee und ein frisches Croissant in einem Café genießen. Dabei der Straßenmusik lauschen. Nach dem Marktbesuch mit einer gut gefüllten Korbtasche zurück ins Ferienhaus kommen. Die Markt-Schätze auspacken und aus den frischen Zutaten leckere Gerichte zubereiten. Diese anschließend gemeinsam mit der Familie auf der Terrasse im Sonnenschein genießen und das Leben feiern.
Märkte in der Provence: Das solltet ihr wissen!
Mit anderen Worten: Wer in Südfrankreich Urlaub macht, sollte auf jeden Fall die bunten, provenzalischen Märkte besuchen. Sie sind der Inbegriff der französischen Lebensart. Auf dem Markt trifft man sich, hält ein Pläuschchen und kauft ein.
Wer zum ersten Mal einen provenzalischen Markt besucht, wird sich wundern, wie vielfältig das Angebot ist. Denn neben Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Gewürzen und Käse werden auf den Märkten in der Provence auch Kleidung, Keramik, Schmuck, Taschen, Deko, Haushaltswaren, Pflanzen und sogar Möbel verkauft. Auch Künstler, Kunsthandwerker und Antiquitätenhändler bieten ihre Schätze an.
Wichtig für einen Marktbesuch zu wissen ist, dass viele Händler bereits ab 12 bzw. 12:30 Uhr beginnen, ihre Waren zusammenzupacken. Dann ist der Markt zwar noch nicht vorbei, aber es wird langsam ungemütlich. Wer den Markt voll und ganz genießen möchte, sollte also rechtzeitig da sein.
Außerdem gibt es noch einen weiteren Grund, warum man möglichst nicht zu spät kommen sollte. Da die Märkte in der Provence ein absoluter Tourismusmagnet sind, sind die Straßen in den kleinen Dörfern regelmäßig verstopft und die Parkplatzsuche ist eine Herausforderung. Wer früh genug, bestenfalls vor 9:30 Uhr, da ist, entkommt nicht nur dem Verkehrschaos, sondern kann den Markt auch in entspannter Atmosphäre genießen.
Wann wo in der Provence Markt ist, lässt sich leicht im Internet herausfinden. Tatsächlich hat nahezu jedes Dorf hat seinen eigenen Markt, der ein verschlafenes Nest ein bis zweimal pro Woche zum Leben erweckt. Wo die schönsten Märkte in der Provence stattfinden, verraten wir euch hier.
Ein letzter Hinweis: Je nach Saison und Wetter kann die Marktgröße variieren. In der Hauptsaison nehmen die Märkte oft das gesamte Stadtzentrum ein. Anders als z.B. in Spanien finden in der Provence die Märkte an Feiertagen in der Regel statt. Dann sind sie u.U. sogar noch größer und besser besucht.
Vaison-la-Romaine: Markt und weitere Sehenswürdigkeiten
Jeden Dienstag findet in der Unterstadt/Neustadt von Vaison-la-Romaine ein großer provenzalischer Markt statt. Den Großteil der Marktstände findet ihr auf dem großen Parkplatz beim Office de Tourisme. Zwischen den römischen Ausgrabungsstätten, die ihr übrigens unbedingt besichtigen solltet, tummeln sich zahlreiche Marktbeschicker, Einheimische und Touristen. Auch in den angrenzenden Straßen und Plätzen gibt es zahlreiche Stände.
Nach dem Marktbesuch empfehlen wir euch nicht nur die römischen Ausgrabungen, sondern auch die mittelalterliche Altstadt anzusehen. Diese liegt am linken Flussufer. Überquert dafür die alte Römerbrücke und entdeckt die mittelalterlichen Gassen mit ihren hübschen Wohn- und Herrschaftshäusern, den Brunnen und Plätzen. Wer die verwinkelten Gassen empor steigt, erreicht am Ende die Ruine eines mittelalterlichen Schlosses. Von hier habt ihr einen tollen Blick über die Stadt.
Mein Tipp: Wer plant, die römischen Ausgrabungen zu besichtigen, sollte sich im Museum einen Audioguide leihen. Dieser macht nicht nur den Besuch der Ausgrabungen deutlich spannender, sondern ist auch in der restlichen Stadt an vielen Stellen nutzbar.
Zurück in der Unterstadt solltet ihr noch in der Kathedrale Notre-Dame de Nazareth vorbeischauen. Diese wurde auf den Fundamenten eines römischen Tempels gebaut und verfügt über einen wunderschönen Kreuzgang.
Markt: Saint-Rémy-de-Provence
Wer Saint-Rémy-de-Provence an einem Mittwoch besucht, kann dort am Vormittag einen farbenfrohen und lebhaften provenzalischen Markt erleben. Dieser erstreckt sich über das gesamte Stadtzentrum. Zudem findet man auch am Boulevardring sowie auf einem Parkplatz nahe der Innenstadt zahlreiche Stände.
Ich persönlich mag den Markt in Saint-Rémy-de-Provence sehr gerne. Er hat eine besondere Atmosphäre. An vielen Stellen in der Stadt findet man Straßenmusiker. Es duftet nach Lavendel, frisch gebrannten Mandeln und natürlich nach Oliven. Die engen Gassen der kleinen Stadt laden zum Schlendern und Genießen ein.
Nach dem Marktbesuch solltet ihr euch unbedingt die römische Stadt Glanum ansehen. Die bedeutende Ausgrabungsstätte liegt nur wenige Meter außerhalb von Saint-Rémy-de-Provence. Neben spannenden Ausgrabungen könnt ihr dort auch ein sehr gut erhaltenes Mausoleum (etwa 40 v. Chr.) und einen Triumphbogen (27 v. Chr. bis 14 n. Chr.) bestaunen.
Uzès: Markt-Besuch in historischer Kulisse
Streng genommen gehört Uzès zwar nicht zur Provence, wer in Südfrankreich Urlaub macht, sollte diese niedliche Kleinstadt aber trotzdem unbedingt besuchen. Durch die Nähe zur Pont du Gard und Nîmes kann man den Besuch gut mit weiteren Ausflugszielen verbinden.
Genau wie in Saint-Rémy-de-Provence führt ein Boulevardring kreisförmig um das Stadtzentrum. An den Markttagen, mittwochs und samstags, ist die Straße von Ständen gesäumt. Auch im Stadtzentrum und auf dem Marktplatz findet ihr zahlreiche Marktstände. Das Angebot ist unheimlich vielfältig und die Atmosphäre dank des historischen Stadtzentrums einfach zauberhaft.
Die verwinkelten, mittelalterlichen Gassen mit ihren zahlreichen historischen Gebäuden laden zum Bummeln ein. Überall finden sich einladende Cafés und Restaurants. Wer einen Marktbesuch in Uzès plant, sollte unbedingt auch einen Blick in die zahlreichen, individuellen Geschäfte und Kunstgalerien werfen.
Außerdem lohnt sich, bei der Kathedrale mit ihrem wunderschönen, runden Glockenturm und beim Herzogpalast vorbeischauen.
L’Isle-sur-la-Sorgue: Markt mit dem gewissen Extra
Jeden Donnerstag und Sonntag ist Markt in L’Isle-sur-la-Sorgue. Dann herrscht am Ufer der Sorgue und in den Gassen der Stadt ein reges Treiben. Straßenmusiker sorgen für eine entspannte Stimmung. Da sich in L’Isle-sur-La-Sorgue viele Antiquitätenhändler niedergelassen haben, findet man außerhalb des Stradtzentrums auch einige Trödelstände.
Vorbeischauen solltet ihr auch im Village des Antiquaires de la Gare. Auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern bieten zahlreiche Händler in einer ehemaligen Seidenspinnerei am Wochenende Trödel, Kunst und Antiquitäten ganz unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen an. Es ist wirklich erstaunlich, was sich dort alles findet.
Ein besonders Highlight für Antiquitäten- und Trödelliebhaber ist die internationale Antiquitäten- und Flohmarktmesse, die zweimal im Jahr in L’Isle-sur-la-Sorgue stattfindet. Am Ostersonntag und am Wochenende um den 15. August kommen hunderte Antiquitätenhändler und Trödler in die kleine Stadt und bieten ihr Schätzchen an. Das zu erleben, ist schon etwas ganz besonderes.
Welche Märkte in der Provence gefallen euch am besten?
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