Anzeige Einen unsichtbaren Freund haben viele Kinder. Bei den Lavendelkindern ist es ein „Hausgeist“, der unser Haus bewacht, während wir nicht zu Hause sind. Nicht selten benötigt der Hausgeist seinen eigenen Platz am Tisch oder hat irgendwelche Sonderwünsche. Welche Rolle und welchen Raum ein unsichtbarer Freund im Leben eines Kindes einnimmt, ist ganz verschieden. Je nach Bedürfnissen des Kindes kann der unsichtbare Freund Spielpartner, Beschützer, Verbündeter, Tröster oder auch Südenbock sein. Ein unsichtbarer Freund gibt den Kindern Halt und Orientierung. Er ist eine Konstante, auf die man sich verlassen kann.
Unsichtbarer Freund: Bedeutung und Umgang
Oft nutzen Kinder ihren unsichtbaren Freund, um ihr Leben einfacher bewältigen zu können. Imaginäre Freunde unterstützen Kinder bei ihrer Problembewältigung. Als Eltern muss man sich keine Sorgen machen. Ein imaginärer Freund bedeutet keinesfalls, dass die Kinder einsam sind oder Probleme haben. Vielmehr zeigen Studien, dass Kinder mit imaginären Freunden besonders kreativ sind und über eine hohe soziale Kompetenz verfügen.
Außerdem verraten unsichtbare Freunde oft viel über die Ängste und Bedürfnisse der Kinder. Als Eltern lohnt es sich also, genau hinzuhören und in den Dialog mit dem unsichtbaren Freund zu gehen. Die Kinder merken, dass man sie ernst nimmt und öffnen sich. Eine weitere Möglichkeit ist es, den unsichtbaren Freund zu seinem Verbündeten zu machen. Da sich die Kinder oft an ihrem imaginären Freund orientieren, kann das das Elternleben einfacher machen.
Als Eltern muss man sich übrigens keine Sorge machen, dass der unsichtbare Freund für immer bei einem wohnt. Imaginäre Freunde verschwinden in der Regel genauso plötzlich wie sie gekommen sind. Irgendwann erinnern sich die Kinder gar nicht mehr daran, dass sie einen unsichtbaren Freund hatten.
Imaginärer Freund in der Kinderliteratur: Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund
Unsichtbare Freunde nehmen nicht nur im Leben der Kinder, sondern auch in der Kinderliteratur eine wichtige Rolle ein. In der Regel werden die Geschichten aus der Sicht des Kindes erzählt, das einen unsichtbaren Begleiter an seiner Seite hat. Anders ist es bei „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund“.
In dem neuen Buch von Paul Maar schlüpft der Leser in die Perspektive des unsichtbaren Freundes, den Hund Snuffi Hartenstein, der plötzlich nicht mehr benötigt wird.
„Unsichtbare Hunde gibt es wirklich – und echte Freunde auch! – Bevor Niko und Ole sich kannten, hatte jeder der beiden einen unsichtbaren Freund: Hund Snuffi gehörte zu Niko, Mops Mucki zu Ole. Doch jetzt sind auf einmal Niko und Ole beste Freunde, haben jede Menge Spaß und brauchen ihre unsichtbaren Begleiter nicht mehr. Die Hunde wollen nicht glauben, was mit ihnen passiert: Heißt das etwa, nur weil sie unsichtbar sind, gibt es sie nicht? Das kann doch nicht sein! Und so machen sich Snuffi und Mucki gemeinsam auf die Suche nach einem neuen menschlichen Freund.“
Bei „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund“ handelt es sich um eine witzige und fantasievolle Geschichte über Freundschaft, bei der man ein wenig um die Ecke denken muss. Neben vielen lustigen Elementen findet man auch gefühlvolle Passagen in der Geschichte. So steht die Frage im Raum, was eigentlich mit den imaginären Freunden passiert, die nicht mehr benötigt werden. Eins steht fest, sie lassen sich nicht einfach abschieben.
Das perfekte Buch für Leseanfänger
Illustriert wurde „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund“ von SaBine Büchner, die mit ihren liebevollen Bildern die amüsante Geschichte wunderbar begleitet. Mir persönlich gefallen die, teilweise im Comic-Stil gehaltenen, Illustrationen sehr gut. Den Lavendeljungen regen die Sprechblasen zum Lesen an.
Das neue Buch von Paul Maar eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen. Das Text-Bild-Verhältnis ist nicht nur für Leseanfänger ansprechend. Auch als Erwachsener hat man viel Freude an der kurzweiligen Geschichte, die stellenweise ziemlich schräg ist. Empfohlen wird das Buch für Kinder ab sechs Jahren.
Haben oder hatten eure Kinder auch einen imaginären Freund? Welche Aufgaben hat oder hatte er?
Liebe Anika,
bei uns lebt auch ein Hausgeist, welchen wir sehr respektvoll behandeln. Leider werden imaginäre Freunde oft ins lächerliche gezogen, daher finde ich deinen Beitrag ganz toll!! LG Sabine
besonderen Dank für die Buchempfehlung! Bei uns war das gerade das Thema 🙂
LG Anne