Insgesamt neun wundervolle Tage haben wir über den Jahreswechsel auf Fuerteventura verbracht. Nachdem wir euch vor einigen Tagen bereits erzählt haben, was die zweitgrößte der kanarischen Inseln so besonders macht, wollen wir euch nun verraten, welche Spots und Sehenswürdigkeiten auf Fuerteventura ihr auf keinen Fall verpassen solltet. Denn eins ist klar: Das Surfer-Paradies Fuerteventura hat viel mehr zu bieten, als wunderschöne weiße Sandstrände und perfekte Wellen.
Fuerteventura: Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele und Tipps
Unsere Fuerteventura-Tipps haben wir für euch so sortiert, dass ihr sie theoretisch von Süd nach Nord „abarbeiten“ könnt. Je nach Lage eurer Unterkunft lassen sich die verschiedenen Highlights aber natürlich beliebig kombinieren.
Wie bereits im ersten Fuerteventura-Reisebericht angedeutet, würde ich mich beim nächsten Mal eher für eine Unterkunft im Norden der Insel (Affiliate-Link) entscheiden, da sich viele der Fuerteventura-Sehenswürdigkeiten eher im Norden der Insel befinden. Doch kommen wir nun endlich zu unseren Fuerteventura-Tipps.
1. Fuerteventura: Schönster Strand – Playa de Sotavento de Jandía
Um auch den Lavendelkindern gerecht zu werden, haben wir den Abend meist am Strand ausklingen lassen. Einen besonders schönen Strand findet ihr im Südosten der Insel zwischen Morro Jable und Costa Calma. Hier ist der Strand nicht nur sehr breit, sondern auch kilometerlang. Unterteilt wird der Playa de Sotavento de Jandía, wie der Strand hier heißt, in die beiden Abschnitte Playa Risco del Paso und Playa Barca.
Während unserer Zeit auf Fuerteventura waren wir besonders gerne am Playa de la Barca. Von unserer Unterkunft in Costa Calma lag er nur wenige Fahrminuten entfernt. Doch nicht nur deshalb war der Playa de la Barca unser absoluter Lieblingsstrand auf Fuerteventura. Auch in der Hochsaison findet man an diesem weitläufigen, feinsandigen Strand Stellen, an denen man fast für sich allein ist.
Wenn ihr den Strand besuchen wollt, parkt am besten auf dem Parkplatz des Melía Hotels und lauft vor dort Richtung Wasser. Der Wassereinstieg am Playa de la Barca ist sehr flach und das Wasser sehr klar. Zudem gibt es kaum Steine und Muscheln, weshalb der Strand zum Baden und für Familien mit Kindern perfekt geeignet ist.
Ein weiterer Pluspunkt: Bei Ebbe gibt es vorgelagerte Sandbänke, die dem Strand das gewisse Etwas verleihen. Zudem gibt es, abgesehen vom Melía Hotel, keinerlei Bebauung, was den Strand zu einem echten Ort der Entspannung macht. Übrigens: Die Wassertemperatur betrug Anfang Januar 21 Grad. Ein Traum!
2. La Pared: Sonnenuntergang genießen
Ebenfalls im Süden der Insel findet sich der kleine, unscheinbare Ort La Pared, an dem wir beim ersten Mal glatt vorbeigefahren sind. Tatsächlich hat der Ort auf den ersten Blick nicht viel zu bieten. Nichtsdestotrotz ist er vor allem bei Wassersportlern sehr beliebt, denn der Playa de la Pared ist für sie absolutes Eldorado.
Zum Baden ist der traumhafte Strand aufgrund der starken Brandung und Strömungen leider nicht geeignet. Es macht aber unheimlich viel Spaß, an der Steilküste spazieren zu gehen und den Surfern zuzusehen. Außerdem ist La Pared bekannt für seine wunderschönen Sonnenuntergänge. Empfehlenswert ist auch das Café Caveto. In gemütlicher Atmosphäre könnt ihr hier einen Cortado, eine kühle Cola, selbstgebackenen Kuchen und leckere Bagels genießen.
3. Ajuy: Höhlen besichtigen
Eine echte Überraschung waren für mich die Höhlen von Ajuy; Sahen sie auf den Fotos im Internet doch eher langweilig aus. Der Weg zu den Höhlen, die übrigens nur über eine Treppe erreicht werden können, führt über teilweise unebenes Terrain vom Playa de los Muertos, einem der wenigen schwarzen Strände auf Fuerteventura, immer entlang der Küste. Zwischendurch gibt es allerlei zu entdecken und zu erzählen.
Zum Beispiel Piraten-Geschichten, denn die Höhlen mit ihren langen, in den Fels führenden Gängen laden geradezu dazu ein. Tatsächlich war es wohl aber geplant, die Höhlen über einen Tunnel mit dem Hafen Puerto de la Peña zu verbinden. Da die Idee nie vollständig umgesetzt wurde, findet man in den Höhlen nun viele Meter tiefe Bohrungen, die ganz Mutige auch erkunden können. Für mich waren die beiden miteinander verbundenen Höhlen spannend genug.
Der Besuch der Höhlen ist kostenlos. Wer mag, kann im Anschluss an die Wanderung gut am Strand entspannen und die Füße im Wasser abkühlen. Zum Baden ist das Meer hier eher nicht geeignet.
4. Arco de las Peñitas
Bei dem Arco de las Peñitas handelt es sich um eine beeindruckende Felsformation, die nur durch eine Wanderung mit zahlreichen Kletterpartien erreichbar ist. Das Problem: Der Wanderweg ist nicht nur schlecht ausgebaut, sondern auch unheimlich schlecht ausgeschildert. Zum Glück trifft man unterwegs immer wieder andere Wanderer, die man nach dem Weg fragen kann. Schließlich ist der Arco de las Peñitas ein echter Instagram-Hotspot auf Fuerteventura.
Wer sich auf den Weg Arco de las Peñitas macht, sollte auf jeden Fall festes Schuhwerk tragen und etwas zu trinken im Gepäck haben. Für die Wanderung solltet ihr pro Richtung etwa 45 bis 60 Minuten einplanen. Der Ort ist, trotz zahlreicher anderer Touristen, wirklich magisch. Auch unterwegs gibt es einiges zu entdecken. Für Familien mit kleinen Kindern ist die Wanderung aber eher ungeeignet.
5. Mirador: Aussichten über Fuerteventura genießen
Um Fuerteventuras ganz Schönheit zu entdecken, lohnt es sich, ins Landesinnere zu fahren. Einen guten Eindruck von der Insel bekommt man, wenn man sich an die zahlreichen Aussichtspunkten orientiert. An den Aussichtspunkten, die unter dem Namen Mirador zu finden sind, habt ihr nicht nur einen tollen Blick über die Landschaft, sondern begegnet mit Sicherheit auch zahlreichen Atlashörnchen.
Die kleinen Nager sind typisch für Fuerteventura; Werden von den Einheimischen allerdings als Plage wahrgenommen, da sie große Schäden an der Vegetation anrichten. Nichtsdestotrotz sind sie unheimlich niedlich und gehören zu Fuerteventura einfach dazu.
Zu den Aussichtspunkten, die ihr unbedingt anfahren solltet, gehören der Mirador de Cofete, der Mirador Astronómico de Sicasumbre sowie der Mirador del Risco de las Peñas. Der Mirador de Cofete befindet sich ganz im Süden der Insel und ist nur über eine unbefestigte Straße zu erreichen. Von diesem Aussichtspunkt habt ihr einen wirklich atemberaubenden Blick auf den wilden Strand von Cofete und die dahinterliegenden Berge.
Je nachdem bei welchem Sonnenstand man den Mirador Astronómico de Sicasumbre besucht, wirkt die umliegende Landschaft immer anders. Mein Tipp: Besucht den Mirador im Abendlicht und fahrt dann weiter nach La Pared, um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Auch mit einem Besuch der Höhlen in Ajuy lässt sich der Besuch gut verbinden.
6. Unterwegs im Landesinneren: Betancuria entdecken
In der ehemaligen Insel-Hauptstadt geht das Leben sehr beschaulich zu. In dem Bilderbuch-Dorf findet ihr einige kleine Geschäfte, eine hübsche Kirche sowie einige Restaurants und Cafés.
Besonders hervorzuheben ist das Restaurant La Sombra. Zwischen Palmen und großen Kakteen kann man hier im Schatten in entspannter Atmosphäre leckere Burger essen. An einigen Tagen in der Woche gibt es dazu Live-Musik.
7. Vulkan-Wanderung und Lajares
Wer auf Fuerteventura Urlaub macht, sollte sich eine Vulkan-Wanderung nicht entgehen lassen. Schließlich haben die wenigsten von uns die Möglichkeit, jede Tag in den Krater eines erloschenen Vulkans zu schauen.
Perfekt für eine solche Vulkan-Wanderung ist der Vulkan Calderón Hondo unweit von Lajares. Erreichen könnt ihr ihn von verschiedenen Seiten. Wir haben uns für den Wanderweg im Osten entschieden. Von hier dauert der Aufstieg weniger als eine halbe Stunde. Wer mag, kann, wie wir, den Krater umrunden und so aus verschiedenen Blickwinkeln in den erloschenen Vulkan blicken. Sicherlich werdet ihr dabei zahlreichen Atlashörnchen begegnen. Wichtig für die Wanderung ist festes Schuhwerk, da man teilweise ziemlich klettern muss.
Im Anschluss (oder zuvor) lohnt sich ein Besuch in Lajares. In dem kleinen Surfer-Dorf findet ihr zahlreiche moderne Cafés und Restaurants sowie hippe Geschäfte. Empfehlenswert ist es nicht nur, eine Pizza auf die Hand bei Alberta zu essen, sondern auch einen frisch gepressten Saft auf der Dachterrasse von Amiga Mia zu genießen.
Zudem lohnt es sich, ein Ciabatta in der Paneteca zu kaufen und ein Abendessen in der Return Bar zu genießen. Das Restaurant liegt etwas außerhalb von Lajares. Der Abstecher lohnt aber auf jeden Fall.
8. Typisch Fuerteventura: Windmühlen in Villaverde
Wenn man mit dem Auto über die Insel fährt, entdeckt man immer wieder alte Windmühlen. Zwei davon stehen, frei zugänglich, in Villaverde. Sie sind ein schönes Fotomotiv. Zudem findet ihr hier einige Infotafeln und zahlreiche Atlashörnchen, die gerne als Fotomodel bereit stehen.
9. Popcorn-Beach
Definitiv kein Must-See, aber dennoch beeindruckend, ist der Playa del Bajo de la Burra, der auf Fuerteventura auch als Popcorn-Beach bekannt ist. Der Strand ist von Corrolejo über eine unbefestigte Straße zu erreichen.
Leider ist er nicht zum Baden geeignet. Man kann allerdings den Surfern zuschauen und, was noch wichtiger ist, über das Popcorn staunen. Bei dem Popcorn handelt es sich übrigens um hier angeschwemmte versteinerte Kalkalgen.
10. Dünen von Corralejo
Auch die Dünen von Corralejo sind definitiv einen Besuch wert. Die fast endlos erscheinenden Dünen liegen direkt vor dem Touristenort Corralejo. Am besten parkt ihr euer Auto einfach am Rand der Straße und genießt dann das wie eine Wüste anmutende Schutzgebiet.
Die Dünen sind zwar nicht so hoch und beeindruckend wie die Dünen von Maspalomas, nichtsdestotrotz macht es Spaß, auf die Sandberge zu klettern, sich herunterrollen zu lassen und natürlich coole Fotos zu machen. Im Vergleich zum Sotavento-Strand ist der Sand nicht ganz so fein und im Meer findet man einige Felsen und Steine. Nichtsdestotrotz kann man hier baden.
Fuerteventura-Sehenswürdigkeiten, die sich nicht lohnen
Natürlich gab es auf Fuerteventura auch Sehenswürdigkeiten, die sich als Flop herausgestellt bzw. uns zumindest weniger beeindruckt als erhofft oder uns sogar traurig gemacht haben. Dazu zählt auf jeden Fall der Strand von Cofete. Während der Mirador de Cofete für uns noch ein echtes Highlight war, fanden wir den Strand eher unspektakulär. Im Nachhinein würden wir sagen, dass sich die lange Fahrt über die unbefestigte Straße eher nicht gelohnt hat.
Auch La Oliva lohnt sich m.E. nicht. Die Kirche ist zwar hübsch anzusehen, mehr hat der Ort allerdings nicht zu bieten. Bei dem Markt, der an einigen Tagen in La Oliva stattfindet, handelt es sich um wenige Stände im Casa del Coronel, die wir fast nicht gefunden hätten.
Traurig gemacht hat mich das Barranco Encantado. Wenngleich das ausgetrocknete Flussbett wahrlich abgeschieden liegt und nur über eine echte Schotterpiste erreichbar ist, findet man den Sandstein, zumindest an den Stellen, an denen wir unterwegs waren, völlig mit Namen und anderen Kritzeleien verunstaltet. Dabei hat der Ort eigentlich etwas magisches.
Wir hoffen, wir konnten euch einen kleinen Überblick über mögliche Fuerteventura-Ausflugsziele geben. Vielleicht sind ja sogar ein paar Geheimtipps für euch dabei. Wir wünschen euch auf jeden Fall eine tolle Zeit auf Fuerteventura. Genießt es!